Die Herausforderungen Europas

Seit der Rede Charles de Gaulles im Schlosshof von Ludwigsburg im Jahr 1962 hat sich die globale Situation grundlegend verändert. Als junge Europäer stehen wir vor übergreifenden Problemen wie dem Klimawandel, der Schuldenkrise oder dem demographischen Wandel. Die europäischen Mitgliedstaaten sind enger miteinander verzahnt als je zuvor, auch weil die vielfachen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen Abhängigkeiten geschaffen haben, denen sie nur gemeinsam erfolgreich begegnen können. Allerdings werden so zwangsläufig immer mehr Entscheidungen zwischen Regierungen und damit immer weiter entfernt vom Bürger getroffen. Die Bürger spüren, dass die etablierten demokratischen Verfahren nicht mehr angemessen sind und fordern stattdessen mehr Mitbestimmung und politische Teilhabe.

  • Was sind die Ursachen für die großen Herausforderungen Europas?
  • Wer ist genau betroffen?
  • Wer soll das Problem lösen und der Lösung zustimmen?
  • Und vor allem wie kann das Problem dauerhaft gelöst werden?

Das sind die Fragen, die die Bürger in Europa beschäftigt.
 

Schuldenkrise

Seit mehr als zwei Jahren beschäftigt die Euro-Schuldenkrise die Europäische Öffentlichkeit und die verantwortlichen Politiker. Jongliert wird dabei mit Begriffen wie EFSF oder ESM und im Akkord werden Rettungspakete verabschiedet, so dass selbst die nationalen Abgeordneten wie auch die Bürger nur noch schwer folgen können. Der Druck der Märkte scheint schnelles Handeln zu erfordern, aber der demokratische Entscheidungsprozess verläuft langsamer, vor allem wenn noch langwierige Verhandlungen zwischen Regierungen mit ihrem Blockadepotential dazukommen.

Klimawandel und Energieversorgung

Die Erderwärmung betrifft die Menschen weltweit und dem Klimawandel kann daher nur gemeinsam begegnet werden. Nachhaltige Lösungen, die auch den nachfolgenden Generationen ein Leben auf der Erde ermöglichen, versuchen die Ursachen der Klimaerwärmung, CO2 Emissionen in Industrie, Haushalte und Verkehr, zu reduzieren. Da ein Großteil der Energieversorgung durch fossile Brennstoffe, die bei Verbrennung CO2 in großen Mengen ausstoßen, gesichert wird, könnte eine Energiewende hinzu erneuerbaren Energien wie Wind-, Solar-, Wasserkraft eine Lösung sein.

Demografischer Wandel und Migration

In Europa altert die Gesellschaft und in einigen Ländern wie Polen, Ungarn oder Deutschland könnten die über 60jährigen bald die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen. In Frankreich, Großbritannien und den skandinavischen Ländern ist das Problem hingegen aufgrund einer vergleichsweise hohen Geburtenrate weniger brennend. Schrumpfende Gesellschaften sind vielfältigen Herausforderungen ausgesetzt. Die Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die wirtschaftliche Dynamik eines Landes oder die Frage der langfristigen Finanzierbarkeit von Rentensystemen, die im Wesentlichen auf Beiträgen der arbeitenden Bevölkerung fußen, sind hierfür nur zwei Beispiele.  Die besonders stark vom demografischen Wandel betroffenen Länder werden daher u.a. eine aktive Migrationspolitik betreiben müssen, um die Zukunftschancen ihrer Gesellschaften langfristig zu sichern.