De Gaulle und Europa

„Meine Politik zielt … auf die Errichtung eines Konzerts der europäischen Staaten ab, um zwischen ihnen Verbindungen jeglicher Art zu schaffen und somit die Solidarität zwischen ihnen zu erhöhen. … Daran anknüpfend kann diese Entwicklung erfolgreich zu einem Staatenbund führen, vor allem wenn die Staaten derselben Bedrohung gegenüberstehen.“

Auszug aus „Mémoires d´Espoir“, Band 1, Plon, 1970.

Charles de Gaulle hatte ganz bestimmte Vorstellungen von Europa. Er wird häufig auch als „Europarealist“ bezeichnet. Frankreich und Deutschland sollten gemeinsam, als deutsch-französisches Tandem, politisch Gewicht im Nachkriegseuropa gewinnen. Mit diesem Ziel möchte de Gaulle die 1957 gegründete Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zu einer politischen Union ausbauen. Der deutsch-französische Freundschaftsvertrag, den er mit Konrad Adenauer  am 22. Januar 1963 im Elysée-Palast unterzeichnet, sollte den Weg in diese Richtung ebnen.